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Erfolgreich erfolgloses taz-Fußballteam Gerade noch gerettet

Das Fußballteam der taz hätte in diesem Jahr fast seine grandiose und viel gefeierte Misserfolgsserie beendet. Doch kurz vor Saisonschluss gelang dann doch noch ein erlösender Husarenstreich.

„Das ist nicht mehr mein Panter FC!" Oder jetzt erst recht? Das Team beim 0:0 Triumph gegen Sony taz

Coach Beucker ist toll toll toll!

Aus der taz | Es war knapp, sehr knapp. Nichts schien mehr zu gehen. Aber im Fußball ist eben alles möglich und in der letzten Minute des entscheidenden Spiels hat den taz Panter FC dann doch noch ein goldenes Tor gerettet. Sonst wäre diese Saison in der Medienliga für die Panter komplett schiefgelaufen.

Selbst bei den treuesten Fans des Zeitungsteams hatte sich zuvor der Unmut aufgestaut, in den sozialen Netzwerken brodelte es gewaltig. „Das ist nicht mehr mein taz Panter FC“, „Was ist nur bei euch los?“, „Trainer raus!“, „Dafür wurde der taz Panter FC nicht gegründet!“

Tazzige Sportlichkeit

Die Gesetze des Fußballs sind nun mal hart. Wie bei Union Berlin Urs Fischer geriet auch Panter-Chefcoach Pascal Beucker erstmals ins Stuhlwackeln.

Es war aber auch kaum noch mitanzusehen: Statt wie gewohnt höflich den Gegnern die Punkte neidlos zu überlassen und die eigenen Desaster als gelungene Beweise der tazzigen Sportlichkeit schönzureden, erdreisteten sich die Panter plötzlich regelmäßig, selbst zu punkten und mehrmals sogar zu gewinnen.

Das Unheil nahm seinen Lauf mit einem auch in dieser Niedrigkeit verdienten 2:1 gegen das börsennotierte Softwareunternehmen Endava, ging weiter mit einem unverschämten 1:1 gegen den Berliner Weltsender Radio Eins, steigerte sich zu einem niederschmetternden 5:1 gegen das international renommierte Rechercheteam von Correctiv & Özgürüz und kulminierte in zwei Siegen gegen den Weltkonzern RTL, 2:1 und 5:0!

Ausgetüftelte Matchpläne von Coach Beucker

Kein Wunder, dass die Verunsicherung im Umfeld stieg, die Fanvolksseele kochte und der Fokus auf den Coach gerichtet wurde. Beucker hatte es mit seinen taktischen Finessen einfach übertrieben und aus dem einst naiven Ballgetrete der chancenlosen Panter eine Wissenschaft gemacht, mit der die überraschten Gegner überrumpelt wurden.

Selbst wenn er gar nicht da war, übertraf er Pep Guardiola an trickreich ausgetüftelten Matchplänen: „Heute ist ein wichtiges Spiel“, verkündete Beucker in einer Videobotschaft an das Team. „Ich drücke euch die Daumen und wünsche viel Erfolg!“ Zack!, schon wieder drei Punkte.

Aber noch schlimmer für das Image der Panter als netter Losertruppe wirkte es sich aus, dass in diesem Jahr gemeinsame Anstrengungen aus allen Abteilungen der taz für ungeahnte, junge Neuzugänge sorgten.

Elfter von 16 in der Zweiten Medienliga

Die Ökowirtschaftsredaktion engagierte eine leibhaftige Bundesligaspielerin, wenn auch im Hockey, aber das reichte um das Niveau zu heben. tazzwei stellte einen Redakteur plus Bruder und selbst die leider eingestellte taz gazete existiert bei den Pantern als Sturmspitze weiter. So stieg der Tabellenstand ins arg Bedenkliche: Schon Elfter von 16 in der Zweiten Medienliga!

Bis im Spiel gegen Studio Babelsberg die endgültige Katastrophe drohte. Hätten die Panter auch gegen den Tabellenführer das verdiente 0:0 gehalten, wären die Panter wirklich nicht mehr die Panter. Doch dann fiel es endlich, unbedrängt und wunderschön: das erlösende Eigentor.